Florida, 12. bis 28. April
Am 12. April starteten wir die große Reise, drei Wochen USA stehen auf dem Programm.
Aber es ging schon gut los: Der Lufthansa-Flug, der uns nach München bringen sollen, hatte eineinhalb Stunden Verspätung, da machten die 20 Minuten, die wir darauf warten mussten, bis am BER jemand gefunden war, der das Gepäck einräumen würde, auch nichts mehr aus. Lufthansa hatte uns in der Zwischenzeit auf eine Maschine nach New York umgebucht. Dort mussten wir nach einem sportlichen Programm, bestehend aus den Immigration-Formalitäten, Koffer holen, in ein anderes Terminal wechseln und dort mit gefühlt Millionen Anderen in einer schier endlosen Schlange anstehen, um noch einmal durch den Sicherheitscheck zu gelangen, in eine Maschine nach Miami umsteigen.
Aber wir haben es geschafft und kamen um Mitternacht hiesiger Zeit in Miami an. Wir hatten damit sieben Stunden Verspätung und waren rund 24 Stunden unterwegs.



Miami Beach, 12.-14. April
Den einen Tag, den wir in Miami dann nur noch zur Verfügung hatten, haben wir mit einem ausgiebigen Frühstück begonnen. Nach einer kleinen Runde genossen wir den Strand und das Meer.


Direkt neben uns fand ein internationales Reitturnier statt, sehr passend 😀. Leider fand kein Springen statt, sondern nur auf dem Abreitplatz waren ein paar wenige Pferde zu sehen.


Die Florida Keys // Key West, 14. – 20. April
Nun endlich sollte das Abenteuer WoMo-Reise durch Florida losgehen!
Darf ich vorstellen: Emil II, der uns durch Florida begleiten soll.

Nachdem uns der Verleiher das WoMo gezeigt und erklärt hatte, ging es erst einmal zum Großeinkauf zu Walmart. Wir brauchten ja so einiges. Und Großeinkauf bedeutete nicht nur die Menge der Dinge, die wir brauchten, sondern auch wie Lebensmittel angeboten werden. Die Amis kennen nur groß und viel. So gibt es Wurst nur in Paketen ab 500 gr. aufwärts. Kleine Pakete Toilettenpapier sucht man ebenfalls vergeblich. Aber irgendwie fanden wir alles, was wir suchten.
So bepackt steuerten wir den erst besten Campingplatz an, um die Sachen zu verstauen und unsere Koffer auszupacken. Dort ist auch das Foto oben entstanden. Ein zünftiges Bier durfte nicht fehlen.

Dann ging es aber endlich richtig los. Wir fuhren über die Keys, das sind über 1000 kleine Inseln und Inselchen nach Key West. Es ging rund 130 Meilen durch verschiedene Städtchen, über sensationelle Brücken und Straßen, wo rechts und links nur das Meer war
Hier ein paar Impressionen von der Fahrt, größtenteils aus dem Auto aufgenommen.






Wir waren ein paar Tage offline, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es leider auch Funklöcher.
Wir verbrachten zwei wunderbare Tage in Key West, wobei uns die Stadt an sich nicht soooo gut gefallen hat.
Der Campingplatz war super, die größte Enttäuschung war jedoch, dass man, obwohl er direkt am Meer lag, nicht schwimmen konnte. Zum einen gab es zu viel Bootsverkehr, zum anderen hat es Quallen in die Bucht getrieben, insgesamt nicht schön. Wir versuchten es noch an einem öffentlichen Strand, den man uns empfohlen hatte, und trafen auf ein weiteres Hindernis für ungetrübte Strand- und Badefreuden: die niedrige Wassertiefe. Rund um die Keys ist das Wasser maximal Knietief; na ja Leiden auf hohem Niveau.
Da der Campingplatz weit außerhalb lag (ca. 8 km), liehen wir uns Fahrräder, was ziemlich cool war. Man sieht einfach mehr und kommt auch durch Gegenden, die nicht so touristisch sind.
Hervorzuheben bei Key West ist die immer noch vorhandene Südstaaten-Architektur, meistenteils aus Holz und in Pastellfarben gestrichen.


Auf der anderen Seite zeigte sich das Städtchen extrem touristisch, und zwar so, dass wir rund um den alten Hafen kaum einen Platz in den vielen Lokalitäten bekommen hätten und auch nicht wollten, es war einfach zu voll und zu laut.


Auch ein Besuch im örtlichen Aquarium war eher enttäuschend, immerhin bescherte er uns Haie und Schildkröten!



Danach haben wir noch zwei schöne Tage auf einem zweiten Campingplatz auf den Keys verbracht, ziemlich neu angelegt und so typisch amerikanisch!
Auf dem Weg dahin passierten wir die alte, mittlerweile ziemlich verfallene Eisenbahnbrücke und lernten auch Fred the Tree kennen, der auf der alten Brücke ein nettes Plätzchen gefunden hatte.



Aber auch hier konnten wir nur wenig im Meer schwimmen, weil es am dafür angelegten Beach wie zuvor zu flach war und weil es an der Stelle, wo es einen Steg ins tiefe Wasser gab, so viel Strömung hatte, dass man höllisch aufpassen musste, nicht abgetrieben zu werden.



Die Everglades, 20. – 22. April
Nach diesen schönen Tagen auf den Florida Keys ging es westwärts. Wir passierten auf einer wunderbar ausgebauten Landstraße die Everglades. Die Everglades sind ein großes Flussdelta, gespeist aus dem Wasser des Lake Okeechobee, der etwas nördlich mitten in Florida liegt. Das Wasser braucht genau ein Jahr, um aus dem See in die Everglades zu gelangen, weil der Höhenunterschied nur drei Meter beträgt. Plattes Land soweit das Auge reicht.




Und natürlich gibt es viele Alligatoren, die sich faul in der Sonne räkeln oder halb im Wasser liegen. Sie sind es auch, die für die Gestaltung der Landschaft mit verantwortlich sind, zum einen weil sich durch ihr Fortbewegen sog. Trails bilden, die dann voll Wasser laufen, zum anderen, weil sich dort, wo sie sich suhlen, der Untergrund verhärtet, so dass sich kleine Hügel bilden können.




Darüberhinaus gab es viele schöne Vögel zu sehen. Bären und Panther haben sich nicht gezeigt. Aber immerhin einen Weißkopfadler, das Wappentier der USA.




Wir standen zum ersten Mal auf einem sog. State Campground, mit weniger Comfort, dafür aber umso schöner. Was wie eine futuristische Lampe aussieht, entpuppte sich als Vogelhäuschen. Schwimmen war natürlich tabu! Denn im Teich sollten angeblich Alligatoren leben, gesehen haben wir allerdings keinen.




Am nächsten Tag ging es weiter, Richtung Golf von Mexiko. Wir übernachteten wenig spektakulär, aber dafür sehr komfortabel. Was aussieht wie eine amerikanische Vorstadt, war eine Ferienhaussiedlung mit einzelnen freien Plätzen dazwischen. Zum Glück gab es den fast schon unvermeidlichen Pool. Immerhin bot uns Naples die Möglichkeit zu einem ausgedehnten Shopping!

Fort Myers Beach – Estiro Island, 22. – 25. April
Mit Naples waren wir am Golf von Mexiko angekommen, nun wollten wir die Zeit für Erholung am Beach nutzen und fuhren daher nach Estiro Island. Die Golfküste Floridas wird bestimmt von Tausenden von Inseln, die der eigentlichen Küste vorgelagert sind. Sie sind größtenteils über zum Teil spektakuläre Brücken verbunden bzw. vom Festland aus zu erreichen.
Wir fanden einen Campingplatz, der tatsächlich auch direkt am Strand lag, was hierzulande eine Seltenheit ist, und wir bekamen einen Platz in der zweiten Reihe.





Und hier wurde endlich auch wieder gegrillt….



Es gab dramatische Sonnenuntergänge….



…. superschöne Strände



und echtes amerikanisches Beachlife, aber zum Glück nicht am Campingplatz.


Sanibel Island, 25. – 27. April
Und weil es so schön war, sind wir noch eine Insel weitergefahren, knapp 20 km entfernt, nach Sanibel Island, laut Reiseführer die schönste der Golf-Inseln. Und wir wurden nicht enttäuscht!
Sanibel Island besteht zu fast 40 Prozent aus Naturschutzgebieten. Die Insel ist grün, mit einer subtropischen Vegetation! Das war auch der Campingplatz, zum ersten Mal auf dieser Reise hatten wir einen echten Schattenplatz! Der Preis dafür waren ohne Ende Mücken, die es vor allem auf mich abgesehen hatten.

Die Strände waren tatsächlich noch schöner!




Zu Sanibel Island gehört auch ein großes Wildreservat, das wir mit dem Fahrrad erkundeten. USA-typisch gab es eine breite asphaltierte Straße!!! Insgesamt dürften wir ca. 30 km gefahren sein (inkl. des Weges vom und zum Campingplatz) – und das auf amerikanischen Fahrrädern!




Und das Beste zum Schluss: wir bekamen auch Manatees zu Gesicht, was wohl äußerst selten ist!

Miami – 27./28. April
Back again, aber nicht direkt in Miami, sondern am Stadtrand für eine letzte Übernachtung auf einem Campingplatz!

Dieser hatte besonders alte Bäume!

Und hier noch ein paar Impressionen, mit welchen Wohnmobilen und Wohnanhängern die Amerikaner unterwegs sind. Demgegenüber war Emil II, obwohl auch 8 m lang, richtig klein.




Und zum Schluss noch ein paar Bilder von der Fahrt auf die beiden Inseln, alle aus dem Auto aufgenommen.




Damit endet der erste Teil unserer USA-Reise!


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