Ab in den Stiefel, Teil 6: Pompeji, Herculaneum und Neapel

23. bis 27. September 2024

Endlich: Wir sind im Golf von Neapel angekommen, welcher eines der Hauptziele unserer Reise darstellt. Hier war ich bereits vor 55 Jahren mit meinen Eltern, eine kleine Erinnerungsfigur aus Pompeji ziert seither meine bzw. unsere Wohnung.

Wir haben uns für unseren Aufenthalt hier für den Campingplatz Zeus in Pompeji entschieden, dieser wurde auch in vielen Facebook-Gruppen als guter Standort für die Besichtigung der Ausgrabungen empfohlen, was auch stimmt. Denn der Eingang zu den alten Stätten von Pompeji ist quasi um die Ecke, genauso wie der Bahnhof, von dem aus es nach Neapel geht.

Da der Campingplatz bei unserer Anreise bereits sehr voll war, wurden wir auf eine grüne Wiese, die noch zum Campingplatz gehört, aber durch die Bahnlinie getrennt ist, verwiesen. Und was soll ich sagen: es war hier wunderbar! Wir standen unter Walnuss-, Oliven-, Zitronen– und Orangenbäumen. Und vor allem: wir hatten viel Platz.

Work and Travel neu interpretiert.

Pompeji

Die Besichtigung der Ruinen von Pompeji ist wie eine Zeitreise: man läuft auf den selben Steinen, auf den selben Straßen und Wegen wie einst die Bewohner dieser Stadt. Man schaut in ihre Wohnungen, ihre Backstuben, ihre Werkstätten oder ihre Geschäfte.

Das Beeindruckende an diesen Besichtigungen ist, dass man nicht nur auf Ruinen schaut wie bei anderen Altertümmern, sondern dass sie so gut erhalten sind, weil sie über zwei tausend Jahre mit Vulkanasche bedeckt waren.

Am 24. Oktober 79 n. Chr. war dieser verheerende Vulkanausbruch des Vesuvs, der die beiden Städte, Pompeji und Herculaneum, sowie einige kleinere Orte auslöschte. Durch die auf Pompeji nieder prasselnden Gesteinsbrocken und zu Bimsstein gehärteten Lavateilchen wurde das darunter liegende Leben zwar ausgelöscht, aber in ganz besonderer Weise auch konserviert. Das ist der Grund dafür, warum es heute noch so gut erhalten ist. Allerdings führen die Umwelteinflüsse, denen die Ruinen nun ausgesetzt sind, dazu, dass sie voraussichtlich keine weiteren 2000 Jahre überleben werden.

Hier sieht man Gipsreproduktionen der toten Menschen, wie sie in den Häusern gefunden wurden.

Die Bilder können leider mitnichten die Pracht zeigen, die wir wahrgenommen haben.

Und das Abbild dieser Figur, des Fauns, habe ich oben erwähnt, was ich seit 55 Jahren besitze. Nach ihm ist die Casa del Fauno in Pompeji benannt. Es handelt sich dabei um das größte Privathaus der Stadt.

Herculaneum

Herculaneum ist die kleinere der beiden Ausgrabungsstätten, und wenn man bereits Pompeji gesehen hat, nicht mehr ganz so beeindruckend.

Aber, und das war dann doch beeindruckend: die Stadt war mit einer 20 m dicken Schicht aus Lavaschlamm bedeckt. Darauf hatte man später kurzerhand ein neues Dorf bzw. eine neue Stadt gebaut.

Daher musste das Dorf bzw. Teile davon erst wieder abgerissen werden, bevor man mit den Ausgrabungen beginnen konnte. Dieses ist auch der Grund dafür, dass nur Teile von Herculaneum überhaupt ausgegraben wurden und zukünftig wohl auch werden.

Schön an dem Ausflug war auch, dass wir mit den Rädern dorthin gefahren sind. Eigentlich liegt Ercolano (wie der Ort auf Italienisch heißt) an der Bahnstrecke Sorrent – Neapel, aber leider halten die Züge zwar immer in Pompeji, aber nur noch ganz selten in Herculaneum. Daher haben wir uns kurzfristig entschlossen, den Hund im Wohnmobil zu lassen, und mit den Rädern die 16 km zu fahren. Dazu muss man ein wenig abenteuerlustig sein, denn Radwege findet man hier keine. Man muss sich also todesmutig in den italienischen Verkehr stürzen. Aber aufgrund unserer langen Zeit in Berlin sind wir ja Großstadtverkehr gewohnt, insofern war die Fahrt gar nicht so schlimm, im Gegenteil, sie hat richtig Spaß gemacht. Die Italiener fahren zwar etwas ruppig, aber eigentlich rücksichtsvoller, als wir das aus Deutschland gewohnt sind.

Leider überraschte uns auf dem Rückweg ein Regenguss, den wir an einer Tankstelle mit angeschlossener Bar und einem Prosecco überbrücken konnten. Nur der Hund musste daher eine Stunde länger alleine im Auto zubringen.

Neapel

Natürlich nutzten wir unseren Standort in Pompeji auch, um von dort mit dem Zug nach Neapel zu fahren. Das taten wir an zwei Abenden und genossen diese beiden Ausflüge sehr.

Wir waren uns der Tatsache bewusst, dass wir damit der Stadt nicht gerecht werden. Aber man kann auch bei einer langen Reise nicht alles sehen.

Jedenfalls sind wir ausgiebig durch die Gassen, der unter dem Schutz des UNESCO Weltkulturerbes stehenden Altstadt gestreift und haben, wie es sich gehört, Limoncello Spritz getrunken und Pizza gegessen.

Impressionen von Neapel:

Und ein bisschen Kultur gab es dann auch noch:

Damit beendeten wir unseren Aufenthalt in Pomeij, weiter ging es nach Sorrent.


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