13. bis 17. Oktober
Nun also doch Sizilien, was wir ja ursprünglich gar nicht wollten. Aber: Wir trafen in Tropea auf dem Campingplatz einen Camper aus Winsen, mit dem wir uns unterhalten haben. Auf die Frage, wohin er fährt, meinte er, dass er am Ende der drei Wochen in Palermo sein müsse, wegen der Fähre.
Wir haben uns noch nicht viel dabei gedacht, bis wir uns zwei Tage später fragten, was die Fähre nach Genua wohl kostet. Kurz das Weltwissen befragt, und siehe da, es ist überhaupt nicht teuer und kostet am Ende auch nicht mehr, als wir für Sprit, Maut und Übernachtung ausgeben würden, von der Zeitersparnis (Rentner haben nie Zeit), geschlossenen Campingplätzen und schlechtem Wetter im Norden Italiens ganz zu schweigen.
Darauf hin in den Kalender geschaut und kurzerhand eine Fähre Palermo – Genua gebucht.
Und falls ihr wissen wollt, wo es von Tropea aus hin ging, müsst ihr noch einmal in den letzten Blogeintrag schauen.
Mit der Fähre nach Messina, 13. Oktober
Anstelle also im Stiefel weiter zu fahren, ging es nach Villa San Giovanni auf die Fähre nach Messina.
Die Straße von Messina ist mit nur 3 km vergleichsweise schmal, daher plant Italien schon seit längerem Kalabrien und Sizilien mit einer Brücke zu verbinden. Baubeginn sollte 2024 sein. Mittlerweile ist das Projekt vom italienischen Parlament rechtskräftig genehmigt, so dass der Baubeginn voraussichtlich im Juli 2025 sein wird.
Da wir uns ja völlig unvorbereitet auf die Reise nach Sizilien gemacht haben, fuhren wir in den Hafen zum nächst besten Anbieter. Soweit alles gut. Als wir auf der Fähre waren, merkten wir, dass die anderen beiden Fähren, die kurz vor uns los sind, in den Hafen, in dem auch ein Kreuzfahrtschiff lag, einfuhren, wir aber nicht. Unser Schiff fuhr an Messina vorbei. Wir fragten uns, wohin wir eigentlich fahren. Und uns die Blöße geben, nachzufragen, wollten wir auch nicht. Also abwarten. Aber es stellte sich heraus, dass Messina etwas weiter der Küste entlang noch einen zweiten Fährhafen hat. Diesen hat unsere Fähre angefahren. Am Ende war das gut für uns, hat es uns die Fahrt durch Messina erspart.
Schon allein diese dennoch vergleichsweise kurze Fahrt (ca. eine halbe Stunde) war ein Traum, denn der Blick auf die Küsten Kalabriens als auch Siziliens war unbeschreiblich.






Taormina, 13. und 14. Oktober
Unser erstes Ziel auf Sizilien war Taormina, die als die meist besuchte Stadt Siziliens gilt.
Hier hatten wir uns einen Stellplatz, Area Sosta San‘Antonio ausgesucht, der im Netz durchaus angepriesen wird. Einziges Manko war die Lage unter einer Autobahnbrücke, was uns am Ende nicht wirklich gestört hat. Auf Sizilien ist Platz Mangelware, weil die Insel, so zumindest unser erster Eindruck, extrem felsig ist.
Bei unserem Stellplatz wurden wir nicht enttäuscht, zum einen weil die Betreiberin uns in eindeutigem Schwäbisch empfing, zum anderen weil es ordentliche Toiletten mit Klobrille und Papier wie auch eine gute Dusche gab. Inbegriffen war auch ein Shuttle-Service in die Stadt hoch, die immerhin rund 250 m über dem Meer liegt.



Mittelalterliche Gassen und Straßen, alte Paläste und Kirchen sind wie so oft prägend. Überrascht waren wir allerdings von den Besuchermassen, die sich durch die Hauptstraße quälten. Das war schon wieder mühsam.






Mit dem Ätna sahen wir den dritten Vulkan auf unserer Reise, und wieder einen aktiven. Denn wie beim Stromboli war auch hier schnell klar, dass es sich um keine Wolke an seinem „Gipfel“ handelt, sondern dass er raucht.

Besonders gut gefallen hat uns das griechisch-römische Amphitheater, das auch heute noch für Musik- und Theateraufführungen genutzt wird. Und das Schöne daran ist, dass Andra trotz Eintritts, den wir zahlten, ganz selbstverständlich mit darf.



Der Blick vom Amphitheater über die Stadt und auf das Meer möchte ich nicht vorenthalten.





Und noch ein paar schöne Fotos von Taormina.






Catania, 14. – 17. Oktober
Zweite Station unserer Sizilien-Reise war Catania, eine italienische Großstadt, Universitätsstadt mit 311.000 Einwohnern, kurzum eine richtige italienische Stadt und kein reiner Touristen-Hotspot. Die Altstadt Catanias gehört zum Weltkulturerbe.
Wir hatten uns den Campingplatz Jonio ausgesucht, von dem aus es nur wenige Kilometer in die Stadt waren und von wo aus auch ein Bus fuhr. Der Platz erwies sich als sehr schön, er hatte ein frisch saniertes Sanitärgebäude und avisiert auch deshalb zum bisher besten Platz der Reise. Auch das Essen im platzeigenen Restaurant war erstaunlich lecker wie auch der Vino di Casa, der zudem noch günstig war.
Wir standen zwar weit vorne, aber leider doch nicht mit Meerblick. Der Strand besteht hier, wie fast um ganz Catania herum aus schwarzem Lavagestein und ist eigentlich auch kaum als Strand zu bezeichnen. Aber über eine Leiter kommt man gut in das Wasser und auch wieder heraus, so dass wir unser tägliches Bad genossen. Lediglich Andra kam hier nicht auf ihre Kosten.



Am nächsten Morgen starteten wir daher mit dem Bus in die Altstadt von Catania. Auf dieser Linie fuhr ein vergleichsweise kleiner, moderner Elektrobus, der sich auf seiner Fahrt durch enge Straßen zwängen musste. So manches Mal stand ein Auto im Weg, das erst einmal weg gehupt werden musste. Auch hier wird also auf Elektromobilität gesetzt. Das nutzt zwar nichts, wenn gleichzeitig die Schiffe im Hafen von Catania, darunter auch die Kreuzfahrtschiffe, Abgase in die Luft blasen.
Wir strebten den Fischmarkt an, der, so der Reiseführer, Siziliens schönster und vitalster Markt ist und auf dem es nicht nur Fisch, sondern sämtliche Lebensmittel gibt. Dort zu bummeln und die Auslagen zu betrachten, war zwar schön (zum Glück muss ich die Fische nicht zubereiten), stellte aber mit Andra eine deutliche Herausforderung dar.



Die Schönheit der Stadt zeigte sich in den vielen Gebäuden und Kirchen, an denen wir vorbei kamen.






Schaut morgen noch einmal auf der Seite vorbei, der Bilder-Upload bleibt schwierig.
Auch am zweiten Tag unseres Aufenthalt im Catania fuhren wir vormittags in die Stadt, und dieses Mal mit dem Fahrrad. Denn wir hatten gesehen, dass es am Strand entlang einen geschätzten Fahrradweg gab. Dort war es auch schön zu fahren, wenn auch der Fahrradweg plötzlich endete und man sich doch wieder in den italienischen Verkehr einfädeln musste. Dennoch hat es Spaß gemacht, denn mit einem Fahrrad durch die Stadt zu fahren, eröffnet ganz andere Perspektiven als mit dem Bus oder dem Auto, und zu Fuß würden wir niemals zwei laufen.

Unser Ziel war das Castello Ursino, ein mächtiges Gemäuer, das durch seine symmetrische Bauweise auffällt. Das ganz aus schwarzen Lavaquadern errichtete Kastell mit seinen vier massigen Ecktürmen ist Catanias einziger Bau aus dem Mittelalter. 1669 umflossen es die Lavamassen.

Heute beherbergt es ein Museum, das wir auch besichtigten. Nach einer kurzen Diskussion am Eingang durfte andere auch mit hinein, nachdem wir unsere Hundekacktüten gezeigt hatten. Denn die Sorge der Museumsmitarbeiter galt ihren Hinterlassenschaften.
Andra erwies sich auch als sehr interessierte Museumsbesucherin.

Unser nächstes Ziel, das wieder eine interessante Route beinhaltete, war das Benediktinerkloster San Nicolo L’arena im Westen der Altstadt Catanias. Dieses gehört seit 2002 zum Weltkulturerbe. Es gilt als größter Klosterkomplex Siziliens mit der größten Kirche der Insel. Das Konventgebäude beherbergt heute Teile der Universität.



Hier noch ein paar Impressionen von Catania.











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