17. bis 24. Oktober 2024
Avola, 17. – 20. Oktober
Von Catania aus zogen wir weiter, im Uhrzeigersinn um die Insel herum. Ein schöner kleiner Campingplatz mit Sandstrand in der Nähe der sizilianischen Stadt Avola, ca. 50nkm entfernt, war unser Ziel.
Ich bin zwar schon öfters das Wohnmobil gefahren, aber ich habe noch nie auf dem Campingplatz rangiert oder bin aus dem Campingplatz heraus gefahren und auf den neuen wieder drauf. Da wir der Meinung waren, dass ich das auch können sollte, für den Fall aller Fälle, war die Fahrt von Catania auf den neuen Campingplatz eine Premiere, und gleich eine, die es in sich hatte.
Was in Catania noch recht einfach ging, nämlich rückwärts aus dem Stellplatz raus und langsam auf die Straße, entpuppte sich auf dem Weg zum Campingplatz Sabbiadoro in Avola als echte Herausforderung. Das war bereits in den Rezensionen auf Google zu lesen. Die Zufahrtstraße war so schmal, dass wir gerade so durch passten. Gegenverkehr hätte es nicht geben dürfen. An manchen Stellen hätte weder ein Fußgänger noch ein Fahrrad vorbei gepasst.
Hier drei Fotos von der Rückfahrt, wo Dieter gefahren ist. Ich bin voran gegangen, um eventuell entgegen kommende Fahrzeuge aufzuhalten.



Der Campingplatz war sehr schön, mit einem kleinen Sandstrand, er hatte moderne Sanitäranlagen (mit Klobrille!), aber die Parzellen waren nicht allzu groß, und nachts gab es fast kein Licht.






Leider gab es auch solche Abschnitte, mit viel Müll, hier stand wohl mal die Strandbar.

Überhaupt ist Müll ein Thema, manchmal sind die Straßenränder richtig vermüllt, manchmal ist es besser. In den Städten versucht man dem Problem Herr zu werden und stellt relativ viele Mülleimer auf, immer gleich mehrere, sodass der Müll auch schön getrennt wird. Auch auf den Campingplätzen muss der Müll getrennt werden. So richtig durchschlagenden Erfolg scheint das aber noch nicht zu haben.
Leider hatte uns das schöne Wetter verlassen, was zunächst nicht so viel ausmachte. Dieter musste mal wieder arbeiten, und auch das Wohnmobil hatte es nötig. Unter der Markise machte der leichte Regen nicht viel aus, man saß gemütlich darunter. Abends gab es dann ein heftiges Gewitter. Der Samstag startete ähnlich nass wie der Freitag aufgehört hatte, so dass wir erst einmal abwarten mussten. Gegen Mittag hörte der Regen auf, und wir starteten mit den Rädern zu einem Ausflug nach Noto, das rund 15 km entfernt ist. Unterwegs machten wir kurz halt am Lungomare von Avola, wo es eine runde Seebrücke gab.




Und hier könnt ihr das stürmische Mittelmeer Rauschen hören.
Noto, 19. Oktober
Noto ist eine kleine Barockstadt mit rund 24.000 Einwohnern. Sie gehört wegen ihres kompletten Ensembles, wieder einmal, zum UNESCO Weltkulturerbe und hat dieses einer Katastrophe zu verdanken. Das Erdbeben von 1693 verwüstete das mittelalterliche Noto Antica, so dass das heutige Noto danach volkommen neu designt und aufgebaut werden musste.
Daher waren auch wir von dieser hübschen kleinen Stadt begeistert, die auch nicht überlaufen war. Und mit unseren E-Bikes hat die Fahrt dorthin auch viel Spaß bereitet, denn es ging mal wieder bergauf bergab.






Auf dem Rückweg haben wir richtig Gas gegeben, denn der Himmel hatte sich bedrohlich schwarz verfärbt und es donnerte in der Ferne auch schon. Dennoch sind wir kurz vor dem Campingplatz noch richtig nass geworden. Von dem Unwetter, das über Catania runter kam, haben wir allerdings nichts mitbekommen, und so schlimm war es bei uns auch nicht, Gottseidank.
Am nächsten Morgen schien zum Glück wieder die Sonne, so dass alles wieder trocknen konnte.
Für uns war es Zeit weiterzufahren, immerhin 17 km, in Richtung Syracus. Hatten wir anfangs die irrige Idee, Syracus auf unserer Reise auszulassen, so haben wir unsere Meinung zum Glück revidiert. Denn Syracus ist ein absolutes Muss, wenn man Sizilien besucht.
Syracus, 20. – 24. Oktober
Wir steuerten einen vergleichsweise kleinen und laut Internet einfachen Campingplatz an, der sich aber als superschön und vollkommen in Ordnung herausstellte. Leider liegt er nicht am Meer, aber das wussten wir ja bereits vorher.
Ansonsten ist es ein schöner Platz im Grünen, der endlich mal wieder einen Weitblick mit vielen alten Olivenbäumen bietet.





So, das wäre es für heute, morgen geht es nach Syracus; leider verlässt uns der Sonnenschein wieder, aber wir machen das Beste daraus.
Syracus, 21. Oktober
Der Campingplatz liegt nur knapp 6 km vom alten Stadtkern entfernt, was mit den Fahrrädern kein Problem ist, sieht man von der Tatsache ab, dass es hier halt keine Fahrradwege gibt und man auf der Straße fahren muss.
Syrakus war ein Zentrum der antiken Welt, immerhin soll die Stadt rund eine halbe Million Einwohner gehabt haben, heute sind es noch knapp 120.000. Sie war in der Antike Anzugspunkt zum einen wegen des halbwegs geschützten Naturhafens, zum anderen wegen der Süßwasserquelle, die unterhalb der Stadtmauer entspringt und heute in einen Fischteich mündet. Hier gibt es auch die letzten Papyrusstauden. Und selbstverständlich gibt es Spuren der alten Griechen wie auch der alten Römer.
Das alte Syrakus liegt auf einer Insel, vergleichsweise nah am Festland und ist mit zwei Brücken mit dem neueren Syrakus verbunden. Es ist, um es vorne weg zu sagen, wunderschön, und es ist die schönste Stadt, die wir bisher auf unserer Reise gesehen haben.

Zu Anfang unseres Rundgangs trafen wir auf den zentralen Platz mit den Überresten des riesigen Apollotempels aus dem 6 Jh. v. Chr.



Hier boten kleine motorisierte Gefährte ihren Dienste an, was wir gerne in Anspruch nahmen, bekamen wir dadurch einen besseren und schnelleren Überblick über die Altstadt. Eine halbe Stunde in dem rasanten Gefährt reichte allerdings auch.



Und hier ein paar Fotos von der Rundfahrt und dem anschließenden Spaziergang.






Imposant ist auch die Promenade, der sog. Lungomare, schön angelegt, so Platz dafür war, und oft ins Meer hinaus gebaut.
Und auch das Wetter spielte mit, es war bessere als vorhergesagt.





Syracus, 22. Oktober
Heute wollten wir uns eigentlich die Ausgrabungen anschauen, aber ich hatte mir den Magen verdorben. Dieter musste also alleine los. Zu sehen gab es ein riesiges römisches Amphitheater, das teils in den Fels gehauen ist. Das griechische Theater (Teatro Greco), dessen Stufen ebenfalls in Stein geschlagen wurden, bot über 15.000 Zuschauern Platz. Wo im 5. Jh. v. Chr. die ersten Komödien Europas aufgeführt wurden, wird heute antikes Sommertheater gezeigt. Highlight des uralten Steinbruchs ist das Ohr des Dionysos, eine 65 m lange, bis 23 hohe Grotte, die von Sklaven und Kriegsgefangenen aus dem Stein geschlagen wurde. Sie geht tief in den Berg hinein und ist berühmt für ihre Akustik.






Abends ging es mir wieder besser, so dass wir auf der Suche nach einem Restaurant eine kleine Runde mit dem Fahrrad machten. Zwar hatten wir tatsächlich zwei Restaurants gefunden, die aber erst zwei Stunden später aufmachten. Pech gehabt.
Immerhin hatten wir trotz wolkenverhangenem Himmel noch einen schönen Blick auf die Altstadt von Syracus. Im Vordergrund zu sehen sind Muschel- und Austernbänke.


Wir fanden zum Glück noch einen Schlachter, sodass Dieter ein schickes Steak auf den Grill legen konnte.
Syracus, 23. Oktober
Es war mal wieder Wäsche angesagt, daher blieben wir erst einmal auf dem Campingplatz, was angesichts der schönen Lage und eines Schwimmbades kein Problem darstellte. Man muss sich ja auch einmal von dem Reisestress erholen.
Gegen Abend ging es dann mit dem Taxi noch einmal nach Syracus. Und wieder waren wir von dieser wunderschönen Stadt begeistert, die abends ganz anders als am Vormittag war.
In der sog. blauen Stunde sind ein paar schöne Fotos entstanden, die ich euch nicht vorenthalten möchte.




Nach einem gekühlten Getränk und einem leckeren Abendessen fuhren wir wieder zum Campingplatz zurück.

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