Ab in den Stiefel, Teil 13: Heimreise

6. bis 15. November

Mit der Fähre von Palermo nach Genua, 6./7. November

Wir hatten ja bereits in Tropea gehört, dass es eine Fähre von Palermo nach Genua gibt. Diese Möglichkeit hatte uns dazu veranlasst, nach Sizilien zu fahren.

Am 6. November ging es dann los. Da unser Stellplatz ganz in der Nähe des Hafens in Palermo lag, brauchten wir nur eine Viertelstunde, um dorthin zu gelangen. Als wir dort ankamen, waren wir ob der Größe des Schiffes beeindruckt. Dagegen war die Fähre von Helsinki nach Travemünde über die Ostsee ein kleines Schiffchen. Daher war das Boarding bereits in vollem Gange, was gut war, ersparte es uns doch lange Wartezeiten im Hafen, mit denen wir gerechnet hatten. (Daher gibt es leider auch keine Fotos von dem Schiff, dafür war keine Zeit.)

Also rauf auf die Fähre, Auto abgestellt und mit den notwendigen Sachen die Kabine bezogen. Unsere Kabine lag im 7. Stockwerk, über uns war der Hubschrauberlandeplatz, wo wir auch mit Andra für deren Geschäfte hin mussten. Dorthin gingen wir zunächst einmal.

Das Schiff verlies um kurz vor 23 Uhr fast pünktlich den Hafen von Palermo. Nach einem kurzen Besuch der Bar gingen wir schlafen.

Am nächsten Morgen wurden wir von einem schweren Gewitter über dem Mittelmeer geweckt, Andra musste erst einmal warten.

Aber später klarte es auf, die Sonne kam raus, aber es pfiff ein heftiger, kalter Wind, so dass wir die meiste Zeit unter Deck blieben. Es gab eine große Bar zum Aufhalten, zu der Andra eigentlich keinen Zutritt hatte, aber … die Italiener nehmen es zum Glück nicht so genau.

Bei guter Sicht sahen wir immer wieder einmal Land, vor allem die Inseln Elba und Korsika, später auch die ligurische Küste.

Die Seereise bescherte uns tatsächlich noch einen schönen, letzten Sonnenuntergang, womit wir nicht gerechnet hatten.

So kamen wir ausgeruht und entspannt nach rund 20 Stunden an Bord eine Stunde früher als erwartet im Hafen von Genua an. Bis so ein Schiff dann wieder leer wird, dauert es seine Zeit. Wir hatten uns bereits im Vorfeld für einen Stellplatz außerhalb Genuas entschieden, den wir nun ansteuerten.

Ovada, 7./8. November

Der Stellplatz in Ovada einer Kleinstadt im Piemont bot nur Ver- und Entsorgung an, aber keinen Strom und bot neben Wohnmobilen auch Platz für Pkw und Lkw, nicht gerade schön. Aber für eine Nacht war es okay.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen kleinen Rundgang durch Ovada, wieder eine Stadt mit kleinen Straßen und Gassen.

Rodi, 8./9. November

Von Ovada ging es vorbei an den oberitalienischen Seen Richtung Gotthard-Tunnel. Etwas unterhalb der Tunneleinfahrt hatten wir einen Stellplatz ausgemacht, auf dem wir nun auch übernachteten. Das Dorf war wie ausgestorben, man rüstet sich für den Winter. Die einzigen Touristen waren fünf Camper auf dem Stellplatz. Aber der hatte ja alles, was wir brauchten, Toiletten, Duschen und Strom. Zum Abendessen wurde der Grill noch einmal ausgepackt und Hühnerschenkel rauf gelegt.

Und es war kalt, die ersten Minusgrade, zum Glück haben wir eine funktionierende Heizung im Wohnmobil, was man von dem Sprinter nicht sagen kann. Diese hat ihren Dienst verweigert, so dass wir eine recht kalte Fahrt hatten. Am Montag geht es hier in Deutschland erst einmal zu Mercedes.

Achern, 9. bis 11. November

Am nächsten Morgen ging es bei strahlendem Sonnenschein weiter, zunächst durch den Gotthard-Tunnel, vorbei am Vierwaldstätter See und Luzern Richtung Basel, leider immer noch ohne eine funktionierende Heizung im Sprinter.

Wir waren zwei Nächte auf dem Campingplatz am Achernsee, einem sehr schönen Platz mit allem, was man für‘s Camperleben so braucht, inklusive eines Restaurants auf dem Platz. Dort gab es am Abend leckeres griechisches Essen. Leider ist die Sonne nicht mit uns gereist, irgendwo in der Schweiz haben wir sie verloren.

Bühl, 10. November

Am Sonntag ging es dann mit den Fahrrädern bei nasskaltem Wetter nach Bühl, das ca. 11 km entfernt lag. Zumindest gab es super ausgebaute Fahrradwege.

In Bühl fand an dem Wochenende die Deutsche Meisterschaft in den Bauberufen statt, Grund genug Freunde und Bekannte aus meiner beruflichen Tätigkeit zu treffen. Schön war es.

Worms, 11. bis 12. November

Am Montag Vormittag ging es dann weiter, Worms war unser Ziel. Aber vorher wollten wir bei der Mercedes-Werkstatt in Bühl vorbeischauen, um nach der Heizung sehen zu lassen.

Kaum waren wir auf der Autobahn Richtung Norden und der Motor etwas warm, kam auf einmal warme Luft aus den Düsen. Siehe da, die Heizung tat, was sie eigentlich schon zwei Tage vorher hätte tun sollen, nämlich heizen. Also sparten wir uns den Besuch der Werkstatt und fuhren direkt weiter, schließlich waren wir schon auf der richtigen Autobahn.

In Worms standen wir auf einem Stellplatz nahe am Rhein, hier gab es keinen Campingplatz. Aber immerhin hatte er Strom.

Am Abend waren wir mit Dieters Cousine Anja und deren Partner Thomas zum Abendessen verabredet. Da bis dahin noch ein paar Stunden Zeit war, machten wir einen Bummel durch die Stadt, leider bei Regen und Kälte.

Worms ist Schauplatz der Nibelungen-Sage, aber auch Martin Luther war nach Worms zum Kaiser gebeten worden, um seine Thesen zu widerrufen, was er nicht tat. Daher prägen die Nibelungen und Luther das Stadtbild. Leider habe ich kein Foto vom Nibelungentor, nur das Martinstor (m.) und das Lutherdenkmal (r.).

Natürlich hat Worms diverse Kirchen und einen beeindruckenden Dom.

Den Abend verbrachten wir im ältesten Gasthof von Worms bei Pfälzer Wein und guter Küche völlig entspannt mit Anja und Thomas.

Köln, 12. bis 14. November

Nächste Station auf unserer Reise war Köln, weil wir auch hier Freunde treffen wollten.

Hier stehen wir wieder auf einem Campingplatz (Campingplatz Berger) und einem sehr schönen und guten dazu, direkt am Rhein und schön zum Schiffe gucken.

Das einzige Manko ist, dass der Platz in Köln-Rodenkirchen und damit nicht unbedingt zentrumsnah liegt. Aber mit den Fahrrädern sind die 8 km in die Stadt leicht zu bewältigen – und seit Worms und dem Besuch bei ALDI haben wir jetzt auch Handschuhe.

Da ich unbedingt zu Isabella, einem superleckeren glutenfreien Cafe wollte, haben wir den Weg dann direkt auch getestet. Das Wetter ist hier zum Glück auch nicht ganz so schlecht wie in Worms, zumindest ist es trocken. Ab und zu gibt es auch eine Anmutung von Sonne.

Dormagen, 14. / 15. November

Letzte Station unserer Reise war der Besuch bei Freunden in Dormagen. Michael kenne ich schon seit Kindes Tagen, wir waren Nachbarn. Andra hat sich direkt gut eingeführt und ein Bad im Teich im Garten genommen. Nach einem schönen Abend auf der Terrasse und einem wunderbaren Frühstück fuhr wir am 15. November endgültig gen Heimat.

Fazit

Wir haben ziemlich genau 5000 km im Wohnmobil zurückgelegt, hinzu kamen rund 1000 km mit der Fähre. Wir haben 30 Stopps auf Stellplätzen und Campingplätzen erlebt. Wir hatten bis auf ganz wenige Ausnahme immer schönes Wetter

Wir haben viel gesehen, viel Neues gelernt. Reisen bildet eben doch! Wir haben viele interessante Menschen kennen gelernt. Kurz um: es war eine wunderschöne Reise, bei der wir keinen Tag hätten missen wollen.


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