Tour de France, Normandie II.

Damit die Seite und auch die Beiträge nicht so langsam werden (wegen der Fülle der Informationen (haha 🤣), vor allem wegen der Bilder), geht es jetzt in einem neuen Beitrag mit unserer Reise durch die Normandie weiter.

Honfleur, 14. bis 16. August

Wir haben uns langsam westwärts bewegt und sind in Honfleur gelandet. Auf dem Weg dorthin ging es über die Seine, denn diese mündet hier in einem riesigen Trichter in den Ärmelkanal. Und genau darüber führt eine gigantische Brücke, die Pont du Normandie. Auf dem Bild könnt ihr sie im Hintergrund eines riesigen WoMo-Stellplatzes erkennen.

Dieses Mal standen wir auf einem Stellplatz, aber nicht auf diesem, weil kein Campingplatz zu bekommen war. Das machen wir ja nicht oft. Aber kann man gut haben.

Honfleur liegt ziemlich am Ende des Mündungstrichters und besticht durch seine vielen alten Häuschen, die die Stadt zieren.

Da der Platz etwas außerhalb liegt, haben wir uns auf die Räder geschwungen und sind ins das Städtchen gefahren. Was soll ich sagen: Willkommen im Trubel der französischen Sommerferien.

Es war voll, voller, am vollsten. Aber zunächst einmal ging es in das Riesenrad, das am Hafen stand. Andra durfte mit, also stiegen wir ein.

Als wir wieder unten waren, wartete eine Überraschung auf uns. Andras Wagen hatte einen Platten. Also schnell gegoogelt, einen Fahrradladen aufgesucht und einen Schlauch gekauft und eingebaut.

Nun konnte unser Stadtrundgang beginnen. Und es war trotz der vielen Menschen wunderschön.

Honfleur zählt mit den Städten Trouville und Deauville zu den mondänsten Seebädern nicht nur in der Normandie, sondern in ganz Frankreich und darüber hinaus. Die Städte sind vom Krieg weitgehend verschont geblieben, haben schöne Altstädte und jede Menge schicker Gebäude und Villen und können locker mit anderen mondänen Städten konkurrieren.

Also haben wir uns wieder auf unsere Räder geschwungen und sind nach Trouville und Deauville gefahren. Es waren wieder knapp 50 km und es ging erneut bergauf und bergab, nur nicht ganz so steil.

Unterwegs machten wir Halt in Villersville, mehr zufällig als absichtlich. Hier gab es einen Flohmarkt zu besichtigen, das gibt es schon mal des öfteren.

Die nächste Station war Trouville. Malerisch gelegen, schöne Fußgängerzone und ein großes Casino am Hafen. Und natürlich Tausende von Menschen.

Genau gegenüber des Hafens lag dann auch schon Deauville. Während Trouville noch am Hang liegt und es steil hinab ging, verzeichnet Deauville große, lange Sandstrände, mit sehr mondäner Promenade. Der Hund durfte zwar auf die Promenade, nicht aber an den Strand. Das hatten wir befürchtet, aber gleichzeitig gehofft, dass es irgendwo einen Hundestrand gibt. Das ist aber nicht vorgesehen. Hier herrscht französisches Beachlife vom allerfeinsten!

Superschöne Villen säumten unseren Rückweg in Deauville.

Auf dem Rückweg hatte Andras Wagen erneut einen Platten. Also musste der arme Hund bei knapp 30 Grad die letzten zwei Kilometer laufen, was sie aber gerne gemacht hat.

Nach zwei schönen Tagen ging es bereits weiter.

Lion-sur-Mer, 16./17. August

Knapp 80 km westlich, immer der Küste entlang sind wir in einem kleinen Städtchen gelandet, und wieder ein Stellplatz! Es sind immer noch französische Sommerferien, entsprechend voll ist es. Aber hier geht es vergleichsweise normal zu. Trotzdem darf Andra auch hier nicht an den Strand. Da die Temperaturen zurück gegangen sind, auf ca. 24 Grad, und ein starker Wind ging, hatten wir auch keine Lust auf Baden. Daher genossen wir einen Drink auf der Promenade und überließen den Strand den anderen.

Der Strand ist Teil des sog. Sword-Beach, hier landeten im Juni 1944 vor allem englische und kanadische Truppen. Die langen und flachen Strände der Normandie waren für die Landung der Alliierten prädestiniert.

Ein schlichter Ort des Gedenkens

Omaha-Beach, 17. bis 19. August

Unsere nächste Station ist Omaha-Beach, wo die US-Soldaten an Land gingen. Wenn man diesen langen Strand sieht und sich vorstellt, wie hier der Krieg getobt hat … Unfassbar!

In einem Museum, das wir gemeinsam besucht haben, gab es eine Animation, die mit VR-Brillen die Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 sehr anschaulich und betörend echt gezeigt hat. Fakt ist, dass rund 5.000 amerikanische Soldaten an diesem Tag ihr Leben verloren haben, weil die deutsche Verteidigung, die sich in Höhlen und Kavernen in den Felsen versteckt hatte, nicht vollständig ausgeschaltet werden konnte. Und dennoch konnten die alliierten Truppen den Atlantik-Wall durchbrechen und am Omaha-Beach einen Brückenkopf einrichten.

So oder ähnlich könnte es am D-Day hier ausgesehen haben:

Reste der deutschen Bunker kann man noch sehen, so wie hier:

Heute erinnern die vielen Denkmale an den sog. D-Day, der sich im vergangenen Jahr zum 80. Mal gejährt hatte.

Es ist schon befremdlich, wenn man die Menschen am Strand neben den Erinnerungsstätten sieht. Aber letztlich kann man nicht die gesamten Strände sperren – aber die Erinnerung muss lebendig bleiben.

Befremdlich war für uns allerdings auch, dass man für 20 € auf einem alten Wehrmachtspanzer durch die Gegend fahren konnte.

Darüber hinaus standen bei den Museen einige Panzer und andere Gerätschaften herum.

Trotz allem gab es hier tolle Strände, einen schönen Campingplatz und Paraglider.

Aus gegebenem Anlass tranken wir eine Flasche Schampus und genossen ein leckeres Abendessen.


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