Tour de France, Südfrankreich, Côte d’Azur

Die Fahrt runter ans Mittelmeer war anstrengender als gedacht, zunächst mussten wir noch einige Kilometer auf Landstraßen verbringen, bevor wir die Autobahn erreichten. Und auch danach ging es von der Autobahn, die natürlich durchs Hinterland führt, noch einige Kurven bergab.

Port Grimaud, 19. bis 23. September

Wir stehen hier auf einem schicken Campingplatz mit eigenem Strand an der Bucht von Saint-Tropez, was wir auch immer im Blick haben, wenn wir am Strand sind. Endlich wieder am Mittelmeer! Daher ging es auch direkt ins Meer, als das Wohnmobil stand. Obwohl man ja zugestehen muss, dass der Atlantik sehr, sehr schön war, auch zum Schwimmen.

Bei 30 Grad haben wir auch direkt mal einen Tag zum Faulenzen eingelegt, und außer dass wir zweimal am Strand waren, tatsächlich nichts gemacht. Andra hatte dabei auch ihren Spaß, sie konnte sich im Wasser mal so richtig austoben. Und um der eigenen Faulheit weiter zu frönen, ging es abends in die Campingplatz eigene Bar zum Essen, ungefähr drei Meter vom Wasser entfernt.

Weil das so natürlich nicht weitergehen konnte, machten wir am nächsten Tag einen Spaziergang am Strand entlang nach Port Grimaud. Das ist ein witziges Örtchen! Port Grimaud entstand Anfang der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, weil ein Architekt eine Villa mit eigenem Bootsanlegesteg wollte. Bis dahin gab es diesen Ort nicht. Er und alle anderen haben bei der Weiterentwicklung des Ortes dafür Sorge getragen, dass keine riesigen Gebäudekomplexe entstanden, sondern dass der Ort aus kleinen aneinandergereihten Häuschen mit jeweils einem Bootsanlegersteg besteht. Das sieht sehr, sehr hübsch aus. Bei einer kleinen „Stadtrundfahrt“ mit dem Boot haben wir uns das auch vom Wasser aus angeschaut.

Darüber hinaus war Markt, und vergleichsweise dicke Pötte gab es auch zu sehen.

Saint-Tropez, 22. September

Nun Saint-Tropez, einer der Lieblingsorte der Reichen und Schönen!

Wir entschieden uns gegen das Fahrrad und für ein Boot, genauer gesagt eine Fähre, die wie ein Nahverkehrsmittel zwischen Port Grimaud und Saint-Tropez regelmäßig verkehrt. Genau in der Sekunde, als wir das Boot bestiegen hatten, begann es zu regnen, letzten Auswirkungen des Unwetters, dass nachts über den Süden Frankreichs und das Mittelmeer gezogen ist. Aber als wir eine halbe Stunde später in Saint-Tropez angekommen sind, war zum Glück alles wieder vorbei.

Dachten wir, dass Port Grimaud große Yachten läge , wurden wir in Saint-Tropez eines Besseren belehrt. Hier ergab es wirklich große Yachten zu sehen.

Saint-Tropez ist an sich eine hübsche, kleine Stadt, mit verwinkelten Gassen und Plätzen. Es gibt viele tolle Geschäfte, alle international bekannten Designer, wie z.B. Dior, Louis Vuitton, Bulgari, etc. sind gleich mit mehreren Geschäften vertreten. Man spürt, dass hier die besser Betuchten Urlaub machen.

Ein Spaziergang zur Zitadelle, die leider geschlossen war, die man aber problemlos umrunden konnte, die hatte noch schöne Ausblicke über die Bucht von Saint-Tropez.

Und auch hier trafen wir auf ein Relikt der deutsch-französischen Geschichte, auf die „Bank der Deutschen“. Zu Beginn des ersten Weltkriegs mussten sich alle deutschsprachigen Personen, die sich zu der Zeit hier auf zielten, bei den Behörden melden. Sie wurden dann in der Zitadelle interniert. Das waren immerhin 45.000 Menschen. Während Elsässer und Lothringer bald entlassen wurden, waren es Anfang 1918 immer noch 12.000 Menschen, die hier festgehalten wurden. Sie durften unter Bewachung in die Stadt gehen, zum Beispiel um Wasser zu holen. Sie waren es auch die diese Bank gebaut haben, die deshalb heute noch den Namen die „Bank der Deutschen“ trägt.

Den berühmten Strand von Saint-Tropez haben wir nicht gesehen,. Er liegt tatsächlich 5 km entfernt, und damit die Reichen und Schönen ihn problemlos erreichen können, gibt es dort auch zwei Helikopterlandeplätze!


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